Freitag, 29. November 2013

BERLIN





Berlin die Rotzige

 
Stadt des Pleitegeiers
und der Freiheit
Strassenstrich und Pommesbuden
Hunde, die auf den Gehweg kacken
Kunst
Kultur und
Hartz IV
der Stricher um's Eck
verdreckte U-Bahn-Stationen
in denen es beissend nach Urinat riecht
 

das Volk pisst auf Euch
 

und die Sonne geht im Westen auf

 
Penner und Currywurst
Mauerbruch
Regierungssitz und
Ausverkauf
türkische Gemüsehändler
und pampige Kellnerinnen
mit zu kurzen Röcken und
versifften Schürzen

Latte Macchiato Mütter
Schwabeninvasion in Prenzlberg
Kreuzberger Nächte sind lang
Kaffee Kranzler Tanten
der Fernsehturm im Industriedunst
Wannsee und Tiergarten und

die Kinder vom Bahnhof Zoo 

in die Jahre gekommen oder

TOT

 
all das einer Grossstadt würdig
mit all dem Abtrünnigen und Dreck und
 

Hoffnung und Liebe

 

und im Schlosspark Charlottenburg gibt es eine Biberplage

  

*Wie muss ich mir denn Frau M. nun vorstellen?*, fragt Herr C.

*Es is, wie wenn se Dir den janzen Tach vonner Eiche erzählen
und Du stellst Dir och ne Eiche vor
und wenn de se dann siehst
sieht'se och wie ne Eiche aus*

 

*Wo solls denn hinjehn?*, fragt der Taxifahrer
*Erstma ankomm' und dann langsam fahren*, sagt F.
*Dit kann aber dauern*

M. und ich legen keinen Gurt an
das letzte Stück Rebellion
das in uns steckt
der Fahrer legt 'n paar Briketts nach
*da vorne war früher der Hühnerguste*
F. weist den Weg: *da vorne dann rechts, also so schräg rechts, nich scharf rechts*
 

*Der Goldene Hahn* ist okkupiert von den Trinkern der Stadt

hier geh'n die Leute vor die Tür um NICHT zu rauchen
 
 

GÄSTE, DIE TRINKEN

UM ZU VERGESSEN

WERDEN GEBETEN

VORHER ZU BEZAHLEN

 

Pablo geht zum Automaten
und erlegt eine Rumänin
Blowjob auf der Durchreise

 
Frau Mohr sagt, sie sei die Vierfaltigkeit
es fällt ihr schwer mit der Maske zu essen

 
*ick will mit Künstlerinnen nüscht zu tun haben*
sagt F., während er mir an die Titten grabscht
die beste Abfuhr, die man kriegen kann
später wird er mir sein Bett anbieten
zum Glück hab ich MIGRÄNE
 

wir sind eine verstörende Mischung in der Antifa-Kaschemme


*hier wird nicht gekifft", sagt der Techniker
während er sich eine Riesentüte bastelt
mir tropft die Dönersosse ins Decolleté
*ick liebe intelligente Frauen*
sagt der Mann mit dem halben Bart
(da hab ich ja nochmal Glück gehabt
dass ich nicht intelligent bin)
 

*Mögense lieber Gemüse- oder normalen Döner?*, fragte der Taxifahrer

*Is mir egal. Hauptsache keinen auf der Jacke*,
sagte ich und kratzte mir die Sosse vom Reverse

Donnerstag, 28. November 2013

Gegner gefällig?



Wenn Ihnen die Gegner ausgegangen sind:
 
Morgen Aktion!
 
Frische Gegner
 
zu wechselnden, heruntergesetzten Preisen
 
Garantiert neu und unverbraucht
 
Einmalige Gelegenheit!
 
Komm'se vorbei
 
Es hat, so lang es hat
 
(Foto aufgenommen in der Rumbalotte im Prenzlauer Berg, November 2013)

Montag, 25. November 2013

Gelandet



Am Wochenende
in meinem Badezimmer gelandet:
 
SCHWEINE AUS DEM WELTALL
 
Da soll noch mal einer sagen,
wir wären die einzigen
Schweine im Planetensystem!

Sonntag, 24. November 2013

Nicht vergessen, morgen Lesung in Zürich!!!



EINLADUNG ZUR LESUNG IN DER REMISE
Klossek Ketteler Haller bitten zur rockenden Roadshow.
 
Haller wie immer on the road. Während Burroughs friedlich zerwurmt in der Kiste liegt und die letzten Beatpoeten auf Acid aus der Betty-Ford-Destille torkeln, wütet der Jungdichter schon wieder auf der Bühne.
 
Südwestwärts schmeisst auch Ketteler seinen neuen Apfelcomputer an und gibt neben dem Romanerstling apokryphe Lieder zum Besten.
 
Königin des Abends ist aber wie immer Frau Klossek denn die Leipzigerin – und schlechteste IT-Journalistin aller Zeiten (O-Ton eines Chefredaktors ad) – schrieb schon immer die besten Sexgedichte des nahen Ostens (DDR). Kommt vorbei, die Diskokugel rollt ..
 

ORT: REMISE, Lagerstrasse 98/99, 8004 Zürich


Datum: 25. November 2013

Einlass: ab 18:45 Uhr

Start: 19:30 Uhr

Da wir leider keine Ausschankgenehmigung haben, machen wir ganz auf Trend:

BYOB (Bring your own beer)

Schampus für Notfälle vorhanden

Wir freuen uns wie verrückt auf ganz viele Gäste.

Daniel, Pablo und Susi

Samstag, 23. November 2013

Dank dem Denunzianten



Auf Facebook, ja da stand er mal
ein kleiner Spruch, Inhalt egal
global betrachtet wirkungslos
ein Denunziant machte ihn gross
 
Er las ihn wohl und rannte dann
schnurstracks zum Chef
schwärzte mich an
der Chef, was sollte er auch machen
dem verging sogleich das Lachen
ein Verweis wurde geschrieben
mir unter meine Nas' gerieben
 
Der Spruch, der flog mir um die Ohren
fast hätte ich den Job verloren
meine Akte nicht mehr weiss
Facebook-"Freund" was soll der Scheiss?
 
Was tat ich Dir, was hast' vermisst
dass Du mir ans Beinchen pisst?
kannst Du Deine Bürgerpflicht
ausüben woanders nicht?
 
Kümm're Dich um wicht'ge Sachen
Welthunger und Kinderlachen
Klimaschutz, Atomausstieg
Umweltschmutz und Heil'gen Krieg
 
Und die Moral von der Geschicht
Wo Freund drauf steht, ihr glaubt es nicht
steckt nicht zwangsläufig einer drin
und vieles macht einfach keen Sinn
 
 
 
 
 

Freitag, 22. November 2013

Das Los einer Squaw




Schon im Kindergarten
hatte ich einen Freund
er war der Sohn der Prima Ballerina
und hatte blonde Locken
wie ein Engel
fünf Mal die Woche musste ich
für ihn sterben
damit er sich rächen konnte
er war der Häuptling
ich seine Squaw
 
Im Streit brach er mir dann
das Schlüsselbein
sie drohten ihm mit Gefängnis
und ich suchte mir
einen neuen Freund
ein schlechter Tausch
es gibt halt immer nur einen Häuptling

Mittwoch, 20. November 2013

Der neue SUPERBASTARD ist fertig


Was ursprünglich eine kleine Sondernummer werden sollte, hat sich in den letzten Wochen zu einem rund 90 Seiten dicken superbastard-extra entwickelt. Das liegt nicht daran, dass wir alles drucken, sondern an den vielen verdammt guten Texten, Gedichten und Fotografien, die unsere Redaktion erreichten.
*LOVE CHILD* – superbastard...
extra #1
Paperback, 88 Seiten
€ 9,95 (zzgl. Porto und Versand)
ISBN 978-3-9503557-2-7

Gedruckt wie immer bei MARO, Erscheinungsdatum pünktlich zu Weihnachten. 
*****
Unter den Autoren finden sich einige altbekannte Bastarde wie
Florian Günther, Jerk Götterwind, Michael Sailer, Andreas Niedermann, Urs Böke und Ní Gudix, aber auch Bastard-Babys wie Christin Zenker, Marvin Chlada, Constanze Ramsperger, Marcus Mohr, Susann Klossek und Marc Mrosk.
Dazu zwei exklusive Übersetzungen: Metta Victor (Aus dem Amerikanischen von Ni Gudix) und Ingvar Ambjørnsen (Aus dem Norwegischen von
Gabriele Haefs).

Stargast ist diesmal
Georg Büchner.

Außerdem … Fotografien von
Deborah Parkin, Jacqueline Roberts, Florian Waadt und Florian Günther!
Für Liebhaber anspruchsvoller Underground-Literatur DAS Weihnachtsgeschenk unterm Christbaum!

Dienstag, 19. November 2013

TANGER ENTRE LES DEUX


Zum Erscheinen der neuen Fabrikzeitung FZ 296
 
TANGER ENTRE LES DEUX
 lesen
Susann Klossek
&
Florian Vetsch
 
DJ Soulsonic legt auf
 
Die Redaktoren
Gregor Huber & Ivan Sterzinger
sind anwesend
 
Donnerstag
21. November
ab 19:00 Uhr
 
Sonic
Anwandstrasse 30
8004 Zürich
 

Freitag, 15. November 2013

(Über)lebenskünstler



In der S-Bahn sitzt mir eine Frau gegenüber
Eine Brille die Intellekt vortäuschen soll
Der Rock kleinkarriert
Ungerührt stopft sie Kartoffel-Käse-Chips in sich hinein
So als würde sie uns alle überleben

Mittwoch, 13. November 2013

Der neue Drecksack ist da - 2 Lesungen in Berlin




LIEBE FREUNDE UND LIEBHABER DES DRECKSACK:
 
Soeben ist die Oktober-Ausgabe des DreckSack erschienen
 
Präsentieren werden sie diesmal:
  
AM 14.11. 2013 UM 20,30 UHR
IM GOLDENEN HAHN - KREUZBERG
(Oranienstraße 14a, Heinrichplatz 10999 Berlin):
 
Marvin Chlada (Duisburg), Pablo Haller (Tanger), Susann Klossek (Zürich), Andrea Mohr (Australien), Erik Steffen (Berlin) und Florian Günther (Berlin)
 
Eintritt: 2 Euro
 
 
UND AM: 15.11.2013 UM 20 UHR IN DER KULTURSPELUNKE RUMBALOTTE CONTINUA – PRENZLAUER BERG
(Metzer Str. 9, 10405 Berlin):
 
Marvin Chlada (Duisburg), Gerd Dembowski (Recklinghausen), Susann Klossek (Zürich), Andrea Mohr (Australien), Erik Steffen (Berlin) und Florian Günther (Berlin)
 
Der Eintritt ist frei, wer möchte und kann wirft was in den Hut.
  
Die Veranstaltungen finden diesmal im Rahmen der Literaturfestivals FRIEDRICHSHAIN 2 sowie dem LESEMARATHON BERLIN-BRANDENBURG statt.
 
 

Samstag, 9. November 2013

Berühmte Zitate, heute: Mao und Monroe



Das Originalbild stammt vom isländischen Maler Erró -
fotografiert von mir während eines Museumsbesuch Mitte Mai in Reykjavik.
Die beiden Zitate sind Original-Zitate von Mao Zedong und Marylin Monroe.

Freitag, 8. November 2013

Poem vom therapeutischen Schauen an einem Freitag



Der Baum vor dem Fenster träumt von Spanien
Und der Fahrer des Alsa-Busses zündet sich eine Zigarette an
Ich frage mich ob das Glas Wasser
Tatsächlich halb voll ist
Das hellbraune Klavier schweigt
 
Das WC ist eine Unitoilette
Modernde Welten
Die die Frau die sich unten auf der Straße
Tramfahrtzeiten notiert
Wahrscheinlich nicht begreift
 
Während die anderen schauen was sie sehen
Könnte ich ja den Kühlschrank plündern
Auf dem Tisch steht ein Hase
Leicht verloren
Ostern hat er hinter sich
Mehr wird nicht kommen
 
Achtung Kippfenster schließen Danke!
Geldkasse Schlüsselrückgabe
Die Uhr steht auf zwanzig nach Sieben
Was ist eigentlich eine Indigo-Disko?
 
An den Wänden tänzeln Strichmännchen
Das Neonlicht verpasst dem Raum
Etwas von einer Betriebskantine
Womit wir wieder beim Essen wären
 
Im Kühlschrank ein Ei, Ananas, Joghurt mit Ahornsirup
60 Rappen - seine Lebensberechtigung endet am 17.4.
Ein bunter Glasfisch auf dem Regal sehnt sich nach Wasser
Rosinen auf dem Steinguttisch lächeln mich an
 
Draußen ist das Leben
Drinnen auch irgendwie - nur anders
Über mir Mond Sonne Erde
An einem halbseidenen Faden