Montag, 31. Januar 2011

Schwein vom Dienst


Rudi war ein korruptes
Selbstherrliches Arschloch
Das alle hassten und
In das sie trotzdem krochen
Rudi fand Gefallen an Volksfesten
Es störte ihn daran nur eins: Das Volk
Der Reisswolf verlieh
Seinem Chefbüro eine persönliche Note
Er hatte viel zu fressen

Die Fähigkeit der Anderen
Zum Selbstbetrug war grenzenlos
Sie wählten ihn
Zum Unternehmer des Jahres

Samstag, 29. Januar 2011

WERBEBLOCK IV


Das ist Frau Klosseks zweites Buch. Für Frauen (und Männer mit Humor). Die Geschichten sind kurz und knackig, die Schrift gross. Also auch für ältere Menschen geeignet, die nicht mehr so gut sehen und sich nicht mehr so lange am Stück konzentrieren können.

Freitag, 28. Januar 2011

Neue Berufe


Neue Chancen für Langzeitarbeitslose: Nach dem Nacktputzer jetzt auch der Nacktschipper.

Sonntag, 23. Januar 2011

SELBSTPORTRAIT


Ich vor meinem schönheitschirurgischen Eingriff. Es gibt viel zu tun. Sehr viel.
(Bild gemalt von: MIR)

WERBEBLOCK III



Das ist Frau Klosseks vorvorheriges Elaborat. Läuft Scheisse, da Lyrik. Lösen Sie sich von Ihren Vorurteilen, Gedichte müssen nicht einschläfernd sein und sich auch nicht reimen. Hier ein Beispiel:

Marx riet mir zum Klassenkampf
Und Freud mich von meiner Mutter
Zu befreien
Dann kam Hitler
Kratzte sich am Sack
Und schenkte mir
Eine Kapsel mit Zyankali


Samstag, 22. Januar 2011

Freitag, 21. Januar 2011

ENTWICKLUNGSHILFE




Etienne ging es gut
Er hatte ein Haus aus Lehm
Eine dralle Frau
Sechs Kinder
Er hatte das Sagen
Man konnte ihn durchaus als
Glücklich bezeichnen

Dann stand sie eines Tages
Hinterm Haus: die Kirche
Das einzige Gebäude aus Stein
Erste Anzeichen für eine
Feindliche Übernahme
Ein Jahr später verstellte eine
Moschee die Sicht aufs weite Land
Auf das er am Abend immer so gern
Geschaut hatte
Männer in langen Bärten
Und hässlichen Kleidern
Wollten ihm die Welt erklären
Seine Welt war hier
Und die hatte er im Griff

Wird sind da um euch zu retten
Sagten sie
Retten wovor
Etienne war verwirrt
Und eins mit sich
Das Unheil kommt immer von Aussen
Hatte schon sein Vater gesagt
Durch seinen Mangobäumchengarten
Gruben sich Bagger der Marke Amman-Yanmar
Für die neue Strasse
Damit er leichter in die Stadt kam
Und zum Flughafen der gerade gebaut wurde
Dabei wollte Etienne eines ganz sicher nicht:
Weg


Mittwoch, 19. Januar 2011

WERBEBLOCK II


Das ist Frau Klosseks vorheriges Werk. Genausogut wie das, was nachkam oder vorher war. Fast so gut wie Timmerberg, fast so gut wie Altmann, besser als Coelho. Ein MUST für den Liebhaber absurder, tabuloser Reisestories.

Die neuen Polizei-Uniformen sind da


Endlich fühlten sich auch Rolf und Herbert am Arbeitsplatz so richtig wohl. Da machte doch das Verknacken von Gesetzesbrechern gleich nochmal soviel Spass. Nur Walter war entäuscht: Er durfte beim Streifendienst noch immer keinen Rock tragen.

Montag, 17. Januar 2011

Pardon mon chat!



Versehentlich war mir etwas Speed in die Wurmkur geraten.

Bonjour Tristesse, Du alte Hackfresse!


Letzten Sonntag starrte ich
In den Himmel
stalinrot
Irgendwie geriet was ins Rutschen
Ich hatte so eine komische Ahnung
Dass ich schon länger
In der Falle sass

Spätabends lag ich schlaflos
Und etwas älter als sonst
Im Bett
Der Montag stand vor der Tür

Im Gleichschritt treiben sie uns
Von einer Niederlage in die nächste
Ich wusste
Ich war geliefert



Sonntag, 16. Januar 2011

WERBEBLOCK I


Das ist Frau Klosseks neuestes Werk. Ein super Buch, trotzdem läuft der Verkauf nicht so, wie es sich Frau Klossek vorgestellt hatte. Wenn sich das nicht ändert, wird Frau Klossek gezwungen sein, bis zur Rente als IT-Journalist Sklavendienste zu leisten. Frau Klossek kann zwar ganz toll schreiben, ist aber zu dämlich, sich selbst zu vermarkten. Deshalb bittet sie jetzt um Mithilfe ihrer Fans und eifrigen, zahlreichen Blogleser: Tragen Sie die frohe Botschaft von der Existenz von "desperate mousewife" in die Welt hinaus, damit es ganz viele Leute kaufen, die dann besser drauf sind und weniger Amok laufen. Und Frau Klossek endlich berühmt wird. DANKE.
Hier geht's lang ---->

desperate mousewife gibt es auch als ebook

FETISCH


Wir hatten Klaus-Dieter immer gewarnt: Eines Tages würde es böse ausgehen mit seinen sexuellen Vorlieben. Aber er wollte ja nicht auf uns hören.

Freitag, 14. Januar 2011

Sowas wie Liebe


Mein ganzes Leben ist blau
Meine ganze Liebe ist weiss
Meine Gedanken sind zinnoberrot

Einst warst du strahlendes Gold
Aus deiner Brust wuchs eine Sonne
Jetzt bist du farblos
Ein leerer Platz
Verloren gegangen in irgendeinem Dunkel

Alles hat seine Zeit und seine Stunde
Dein Name ist mir schon entfallen
Das Fest der Liebe ist zu Ende
Und doch: es war der Mühe wert

Donnerstag, 13. Januar 2011

Nachmittag im Büro (nach einem Song von Christian Anders)


Es fährt ein Zug nach Nirgendwo
Und ich sitz drin holadrio
Er fährt so weit es irgend geht
Auf dass mein Geist im Nichts verweht

Der Zug er fährt und hält nie an
Und ich sitz drin oh Mannoman
Was hab ich mir dabei gedacht
Ich glaube nix na gute Nacht.

Mittwoch, 12. Januar 2011

Die Zeiten ändern sich


Früher war er ein Eigenbrötler
Neuerdings galt er als antisoziale Persönlichkeit
Und Aufmüpfigkeit heisst nun oppositionelles Trotzverhalten

Wir pflegen die emotionale Unverbindlichkeit
Und indem wir weitermachen
Stimmen wir einem gewissen Grundrisiko freiwillig zu

Montag, 10. Januar 2011

BIS ZUM ÄUSSERSTEN



Er spuckte wenn er sprach
Versprühte Geifer
Mit zu Berge stehenden Haaren
Die, die ihm geblieben waren
Er referierte
Während er hastig meinen Wein leerte
Und die Hände ring
Dass das Weisse an den Knöcheln hervortrat
Er hatte einen Ansatz zum Bauch
Angefressen in 25 Jahren Revolutionspause
Jetzt trat er wieder aufs Tapet
Und auf die Barrikaden
Warum gerade jetzt blieb unklar
Er wollte etwas tun
Egal was
Aber es interessierte Keinen
Sie waren zu beschäftigt
Mit der Rettung ihrer Spareinlagen
Und der Spannkraft ihrer Haut
Er fühlte sich wie ein einsamer Wolf in den Abruzzen
Ich bestellte mir einen Espresso
Für meinen Wein gab es eh keine Rettung mehr
Und auch nicht für den alten Aufwiegler
Er würde bis zum Äussersten gehen
Glücklicherweise lag das Äusserste
Knapp hinter seiner Couch
Es bestand also zu keinem Zeitpunkt
Gefahr für die Zivilbevölkerung


Mittwoch, 5. Januar 2011

BIG EASY


Du sahst aus wie Michael Douglas in seinen späten Zwanzigern
Und streicheltest den Bass
Als würdest Du die Hüfte einer Frau berühren
Streamboat Willie sang “Georgia on my mind“
Und R. hatte schon wieder kein Geld
Der Mond über der Bourbon Street
Hing verdammt schief
Dieser verfickte frozen strawberry drink
Hatte es in sich
Er lähmte mich als hätte ich Beton an den Füssen
Und irgendeine unsichtbare Last auf den Schultern
“Die Strassen von San Francisco“ waren definitiv abgedreht
Eins war sicher: Karl Malden würde nicht postum erscheinen
Als Du gingst lächeltest Du mir zu
Ich wäre Dir gern gefolgt
Doch ich hatte alles Mögliche an der Backe
Obwohl ich Dir genau die
In diesem Moment gern hingehalten hätte


Sonntag, 2. Januar 2011

Empfehlung II für den Jahresanfang



Ich war kürzlich 44 geworden
Das einzig wirklich Gesicherte in meiner augenblicklichen Lage
Die Existenz war nicht gerade ausbalanciert
Wenn man so wollte
Und es war noch nicht raus
In welche Richtung das Pendel ausschlagen würde
Ich sass in der Küche in der Sonntagmorgensonne
Früher okkupierten Männer vorübergehend diesen Platz
Doch das war vorbei
Ich hätte Wegezoll verlangen sollen
Als noch Zeit dafür war
Ich überlegte was ich als Nächstes tun könnte
Für mein Leben
Für die Menschheit
Aber mir fiel nichts ein
Getränke gab‘s an jedem Automaten
Aber wo bekam man bloss die Ideen her?
Eins war jedenfalls klar: Ich war dazu entschlossen
Entschlossen zu sein